Sonntag, 12. Mai 2024

Das Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS)

Viele Menschen, die an ME/ CFS oder Long Covid erkrankt sind, leiden auch unter MCAS. Das Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS) ist eine komplexe und in Deutschland noch sehr unbekannte Multisystemerkrankung. Experten gehen jedoch davon aus, dass etwas etwa 17 % der Bevölkerung mehr oder weniger von MCAS betroffen sind.[i]

Bei dieser Erkrankung sind die Mastzellen überaktiv. Diese sind Teil des Immunsystems und befinden sich in allen Organen unseres Körpers. Im Normalfall schützen sie uns vor Krankheitserregern. Bei Überaktivierung hingegen können sie auf alle möglichen Umweltreize reagieren und schütten im Ernstfall 200 verschiedene Mediatoren wie z.B. Histamin und Leukotriene aus. Dadurch entstehen Entzündungen und allergische Symptome auf vielfältigste Weise. Viele Betroffene leiden unter gastrointestinalen Symptomen.[ii] Aber auch Hautsymptome sind oft vorzufinden. Beides führt dazu, dass die MCAS anfangs oft mit einer Histaminintoleranz (HIT) verwechselt wird. Wenn dann keine weiterführende Diagnostik durchgeführt wird und nur Histaminverzicht empfohlen wird, werden wichtige Therapien nicht durchgeführt, was zu einer weiteren Verschlechterung führen kann. Denn die Mastzelldegranulation schreitet ohne Stabilisierung leider fort.

Die Symptomvielfalt bei MCAS ist niederschmetternd und diffus. Dabei können die Symptome von leichten, kaum merkbaren Problemen bis hin zu schweren Erkrankungen reichen, welche die Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit stark einschränken können.



[i] Wittkowski, Oliver (2021): „Was hilft bei MCAS?“ auf https://www.swr.de/wissen/odysso/was-hilft-bei-mcas-100.html, zuletzt aufgerufen am 07.03.2024

[ii] https://flexikon.doccheck.com/de/Mastzellaktivierungssyndrom, zuletzt aufgerufen am 18.02.2024

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