Viele Menschen, die an ME/ CFS oder Long Covid erkrankt sind, leiden auch unter MCAS. Das Mastzellaktivierungssyndrom
(MCAS) ist eine komplexe und in Deutschland noch sehr unbekannte Multisystemerkrankung.
Experten gehen jedoch davon aus, dass etwas etwa 17 % der Bevölkerung mehr oder
weniger von MCAS betroffen sind.[i]
Bei dieser Erkrankung sind die
Mastzellen überaktiv. Diese sind Teil des Immunsystems und befinden sich in
allen Organen unseres Körpers. Im Normalfall schützen sie uns vor
Krankheitserregern. Bei Überaktivierung hingegen können sie auf alle möglichen
Umweltreize reagieren und schütten im Ernstfall 200 verschiedene Mediatoren wie
z.B. Histamin und Leukotriene aus. Dadurch entstehen Entzündungen und
allergische Symptome auf vielfältigste Weise. Viele Betroffene leiden unter
gastrointestinalen Symptomen.[ii]
Aber auch Hautsymptome sind oft vorzufinden. Beides führt dazu, dass die MCAS
anfangs oft mit einer Histaminintoleranz (HIT) verwechselt wird. Wenn dann
keine weiterführende Diagnostik durchgeführt wird und nur Histaminverzicht
empfohlen wird, werden wichtige Therapien nicht durchgeführt, was zu einer
weiteren Verschlechterung führen kann. Denn die Mastzelldegranulation schreitet
ohne Stabilisierung leider fort.
Die Symptomvielfalt bei MCAS ist niederschmetternd und diffus. Dabei können die Symptome von leichten, kaum merkbaren Problemen bis hin zu schweren Erkrankungen reichen, welche die Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit stark einschränken können.