Bei einem einmaligen bzw. Mono-Trauma wird von einer klassischen posttraumatischen Belastungsstörung (klassische PTBS) gesprochen. Ein Mono-Trauma ist z.B. ein schwerer Unfall, ein Überfall, eine Vergewaltigung, eine Naturkatastrophe oder auch eine schwere Erkrankung wie eine schwere Covid-Erkrankung mit Beatmung oder ein geplatztes Gehirn-Aneurysma, das überlebt wird. Da sich die Über- oder Untererregung des autonomen Nervensystems bei einer PTBS chronifiziert, können die dazugehörigen Symptome den Alltag stark beeinträchtigen. Bei der PTBS erleben Betroffene über eine längere Zeit ihr Trauma durch Flashbacks und Albträume immer wieder aufs Neue. Viele Traumatisierte vermeiden daher alles, was sie an das Trauma erinnert. Sie halten sich von den Orten des Geschehens fern und weichen anderen Menschen oder Tätigkeiten aus. Viele versuchen, sich mit Alkohol, Drogen, Essen, Arbeit oder Sport zu betäuben. Damit wollen sie den Symptomen und Gefühlen entgehen, die angesichts der Traumata hochkommen.
Das Ungleichgewicht des vegetativen Nervensystems und die damit zusammenhängenden Symptome bleiben jedoch bestehen. Ein Teufelskreis entsteht. Oft kommen weitere Störungen wie Depressionen, Suchterkrankungen oder Angst- und Panikattacken hinzu, die wiederum dringend behandelt werden müssen. Unerlässlich für deren erfolgreiche Behandlung ist jedoch, dass der Zusammenhang zur PTBS erkannt und in den therapeutischen Gesamtbehandlungsplan integriert wird. Eine Traumatherapie unter Berücksichtigung der Begleiterkrankungen ist damit früher oder später angezeigt.
Oft ist jedoch, je nach Begleiterkrankung, vorab noch ein Entzug, eine medikamentöse Behandlung oder auch eine Gewichtsstabilisierung notwendig. Danach erst schließt sich die Behandlung einer klassischen PTBS an. Dabei wird in der Regel nach einer Stabilisierungsphase eine Traumakonfrontation durchgeführt, die dann in die Integrations- und Verarbeitungsphase mündet.