Freitag, 24. Mai 2024

Ergotherapie


Immer wieder kommt bei ME/CFS und MCAS auch die Frage nach Ergotherapie auf.

Ergotherapie hat eine medizinische und sozialwissenschaftliche Basis - und ist primär eine handlungsorientierte Therapie. Sie begleitet und unterstützt Menschen, die durch Krankheit bzw. Behinderung in ihren alltäglichen Fähigkeiten eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. So wird z.B. jemand nach einem Schlaganfall mit den einfachsten Dingen im Alltag oft nur durch Ergotherapie wieder zurecht kommen ("Schuhe binden", "Mit Gabel und Messer essen"). 

Oft geht es auch u.a. darum, mit der jeweiligen Krankheit, den Symptomen, z.B. den Schmerzen besser umzugehen - und so im Alltag wieder verstärkt handlungsfähig zu werden. Hier kann Ergotherapie bei ME/CFS und MCAS ansetzen und z.B. in Hinblick auf Pacing und Co. unterstützen.

Ergotherapie für Erwachsene wird auf drei Gebieten angeboten:

- Neurologie (z.B. Zustand nach Schlaganfall, Multiple Sklerose, Schädel-Hirn-Trauma)
- Psychiatrie (z.B. Depression, Eßstörungen, Traumastörungen)
- Orthopädie (z.B. Rheuma, Athrose, Fibromyalgie)

In der Regel sind jedoch nicht alle Ergotherapeuten für alle Felder zuständig bzw. ausgebildet. D.h. nicht jede Ergotherapie-Praxis behandelt jede Krankheit. Was wiederum dazu führt, dass betroffene Patienten gut recherchieren müssen, bei dem verschreibenden Arzt nach Tipps fragen sollten und sich auch vorab bei den einzelnen Praxen erkundigen sollten, ob ihre Krankheit behandelt wird.

Bei ME/CFS und MCAS wäre in der Regel die psychiatrische oder neurologische Ergotherapie angebracht - was nicht heißt, dass die Erkrankungen psychiatrische Erkrankungen sind. Aber die Therapeuten auf diesem Gebiet kennen sich am besten mit dem Ungleichgewicht des autonomen Nervensystems, Nervus Vagus-Übungen, Krankheitsbewältigung und Co. aus. Daher kann es manchmal hilfreich sein, sich vom Arzt ein Rezept für eine solche Ergotherapie ausstellen zu lassen - auch wenn sich bei manchen im Innersten alles dagegen sträubt, psychiatrisch behandelt zu werden. Denken Sie in einem solchen Fall bitte daran, dass auch Krebskranke z.B. Psychotherapie machen - um mit der Erkrankung klarzukommen.

Die Kosten der Behandlungen übernehmen nach ärztlicher Verordnung die gesetzlichen Krankenkassen und die privaten Krankenversicherungen. Eine Zuzahlung ist jedoch wie bei der Physiotherapie erforderlich. Diese wird nach dem Krankheitsgebiet und der Stundenanzahl genauestens berechnet.

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