ME/CFS und Long COVID wurden bei der Neubildung der heutigen Bundesregierung im Koalitionsvertrag zum ersten Mal explizit genannt. U.a. steht auf Seite 83 des Koalitionsvertrags vom 24. November 2021:
Zur weiteren Erforschung und Sicherstellung einer bedarfsgerechten Versorgung rund um die Langzeitfolgen von Covid19 sowie für das chronische Fatigue‐Syndrom (ME/CFS) schaffen wir ein deutschlandweites Netzwerk von Kompetenzzentren und interdisziplinären Ambulanzen."
Die Bestandsaufnahme drei Jahre später fällt erschütternd aus und lässt pessimistisch blicken. Trotz großer Versprechungen von Gesundheitsminister Lauterbach ist bisher kaum etwas passiert. Im Bundesland Hamburg beispielsweise gibt es nach wie vor keine Anlaufstellen für ME/CFS-Betroffene. Der einzige Privatarzt Prof. Dr. Stark, der sich in Hamburg mit der Erkrankung auskennt, ist völlig überlaufen und kann keine Patienten mehr aufnehmen. Viel besser sieht es auch in Schleswig-Holstein nicht aus, wo eine Ambulanz für CFS inzwischen laut Gerüchten wieder geschlossen hat bzw. keine Patienten mehr aufnimmt.
Die Not ist groß. Aber die Umsetzung der Versprechungen scheint schwieriger zu sein als viele erhofften.