Freitag, 17. Mai 2024

ME/CFS und Low Dose Naltrexone (LDN): Studien hinken der Praxis hinterher

Gerade wurde in einem Artikel in der Pharmazeutischen Zeitung über eine erste Studie zu Naltrexone bei Long Covid und ME/ CFS berichtet https://www.pharmazeutische-zeitung.de/hinweis-auf-wirkung-bei-long-covid-147421/). Auch die Website Netdoktor.de scheint endlich auf LDN aufmerksam zu werden: "Long Covid: Hilft ein Medikament gegen Alkoholsucht?"

Fakt ist jedoch, dass bereits etliche ME/CFS- und Long Covid-Erkrankten Naltrexone in einer Mikro-Dosis offlabel verschrieben bekommen und damit teilweise große Erfolge erzielen konnten. Vor allem in der alternativen Medizin wird das Medikament bereits seit Langem in einer geringeren Dosierung bei chronischen Schmerzen und Fibromyalgie eingesetzt. Seit einiger Zeit hat nun auch die Schulmedizin LDN entdeckt. Gesundheitsminister Lauterbach und Prof. Dr. Scheibenbogen setzen sich zurzeit dafür ein, dass die Offlabel-Medikation endlich auch von den Krankenkassen getragen wird. Aber es ist bezeichnend, dass erst jetzt die ersten Medikamentenstudien durchgeführt werden.

Die reguläre Dosis von Naltrexon beträgt mind. 50 mg und wird normalerweise bei Alkoholentzug verwendet. Low Dose-Naltrexon (LDN) wiederum wird in einem Hundertstel der Dosierung von 0,5 bis 4,5 mg eingenommen und wirkt antientzündlich. Die Wirkdauer an den Rezeptoren wird dadurch deutlich verkürzt, so dass die körpereigene Produktion von Endorphinen gesteigert wird. Entsprechend gut ist die positive Wirkung auf Schmerz, Müdigkeit und Immunsystem.[i] LDN wird bisher bei Fibromyalgie und Muskelschmerzen sowie zur Behandlung von ME/CFS bei ca. 50% der Betroffenen erfolgreich eingesetzt. Daher kann es auch bei Post Covid sinnvoll sein.[ii]Darüber hinaus wirkt es als Prokinetikum bei 2 mg gegen Durchfall, ab 4 mg gegen Verstopfung. Die Alternativmedizin setzt es inzwischen sogar begleitend bei Krebserkrankungen ein.

Das Medikament ist als Dauermedikation gedacht und wird von den Ärzten offlabel verschrieben. Das heißt, dass die Patienten das Risiko und die Kosten selbst tragen müssen. Wenn Sie Fragen zu einem Rezept haben, ist u.a. die City Apotheke in Göttingen der beste Ansprechpartner. Die Apotheke ist als LDN-Apotheke bekannt und stellt die Produkte in Kapseln oder Flüssigkeiten her.

Wichtig für den Gebrauch ist, das Medikament vorsichtig einzuschleichen und es abends einzunehmen. Darüber hinaus dürfen eine Woche vor und während LDN-Einnahme keine Opiate und damit auch kein Tramadol oder Tilidin eingenommen werden. Zudem sollten sich Betroffene darüber im Klaren sein, dass das LDN über den gesteigerten Endorphinspiegel das Immunsystem stark beeinflussen kann (bis 5 mg immunsteigernd, ab 5 mg immunschwächend). Daher sollte eine zusätzliche Einnahme anderer Immunsuppressiva oder -stimulantien vorab gut überprüft werden.[iii]

Mehr Informationen zu LDN finden Sie u.a. hier:

https://www.schmerztherapie-hochrhein.de/schmerzpraxis/komplementaere-verfahren/low-dose-naltrexon-ldn/
https://www.klinik-st-georg.de/low-dose-naltrexon-ldn/
https://ldnresearchtrust.org/

Darüber hinaus finden Sie in der Facebook-Gruppe „LDN Low-Dose Naltrexone (Deutschland) Gleichgesinnte.

Ich selbst nehme LDN seit über drei Jahren ein - und bin überzeugt, dass ich auch dank ihm meine Lebensqualität von Bell 10 auf Bell 50 bis 60 verbessern konnte.

 



[i] https://www.schmerztherapie-hochrhein.de/schmerzpraxis/komplementaere-verfahren/low-dose-naltrexon-ldn/, zuletzt aufgerufen am 14.02.2024

[ii] https://www.doccheck.com/de/detail/articles/39683-long-covid-und-me-cfs-drei-einfache-therapien, zuletzt aufgerufen am 14.02.2024

[iii] https://www.schmerztherapie-hochrhein.de/schmerzpraxis/komplementaere-verfahren/low-dose-naltrexon-ldn/, zuletzt aufgerufen am 14.02.2024

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