Die
Mitochondrien gelten als Kraftwerke der menschlichen Zellen. Sie beeinflussen u.a.
das Immunsystem positiv, sind für den Energiehaushalt unseres Körpers
verantwortlich und beugen chronische Erkrankungen vor.
Aber bisweilen ist die Mitochondrien-Funktion geschädigt, was weitreichende
Folgen hat. Bekannt ist die angeborene und vererbte Schädigung, die sich
bereits im Kindes- oder Jugendalter zeigt und dann den Ausfall einzelner Enzyme
der Mitochondrien betrifft. Nach neuen Erkenntnissen können die Mitochondrien
aber auch im Verlauf eines Lebens geschwächt werden, was in der Schulmedizin
bisher unbekannt ist.
Als Auslöser für eine erworbene Mitochondrienstörung sowie unterschwellige Dauerentzündungen, gelten u.a.:
a) Umweltbelastungen und Chemikalienexpositionen
(Schwermetalle im Zahnmaterial, Lösungsmittel u. A.)
b) mechanische Traumata (v.a. Halswirbelsäule)
c) multifaktorielle Überlastungen der körperlichen Entgiftungsfunktionen[i]
In der Mitochondrienmedizin wird versucht, die Mitochondrienfunktion wieder zu verbessern und damit den Energiehaushalt unseres Körpers zu optimieren. Dies geschieht u.a. durch die Einnahme von Nährstoffen, die für eine optimale mitochondriale Funktion erforderlich sind. Dazu gehören u.a. Coenzym Q10, L-Carnitin und verschiedene Vitamine und Mineralstoffe. Darüber hinaus gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die Mitochondrienfunktion positiv zu beeinflussen. Bestandteile eines Mitochondrien-Trainings sind beispielsweise regelmäßige Bewegung, Stressmanagement, Atemübungen, ausreichend Schlaf und gesunde Ernährung. Aber auch Darmsanierung und Entgiftungsoptimierung gehören dazu.
Manche Behandler bieten zudem das IHHT (Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Training) an. Dabei handelt es sich um ein Sauerstofftraining, das den ganzen Körper in Schwung bringt und schon in kurzer Zeit viel Energie freisetzt. Hier ist jedoch Vorsicht angesagt: Die Betroffenen müssen für dieses Training bereits auf einem stabilen Niveau sein. Ansonsten kann es zu Crashs und Verschlechterungen führen. Daher ist unabdingbar, vorab die Mitochondrien-Funktion und den Energiehaushalt zu überprüfen, um auf Basis der Ergebnisse eine Entscheidung zu treffen.
Ähnlich vorsichtig sollten Betroffene auch mit Kältetraining, Hyperthermie und Co. sein. Gerade bei MCAS können diese Maßnahmen eher nachteilig wirken. Aber wenn reine ME/CFSler sich auf einem stabilen Niveau befinden, kann es eine Chance sein, den Zustand zu verbessern.