Da die ME/CFS und natürlich auch Long Covid sowohl das autonome Nervensystem (ANS) als auch das Immunsystem
stark beeinträchtigen, sind die Symptome vielfältig, diffus und teilweise schwer
beeinflussbar. Auch die Hormonachse ist stark betroffen.
Kardinalsymptom ist
jedoch eine starke geistige sowie körperliche Erschöpfung, die die
Lebensqualität und den Radius stark einschränkt. Die schwere Erschöpfung und
körperliche Schwäche zeigen sich v.a. in der Post-Exertional Malaise (PEM) oder
PENE (Post-Exertional
Neuroimmune Exhaustion), die durch eine ausgeprägte und
anhaltende Verstärkung aller Symptome nach meist geringer körperlicher oder
geistiger Anstrengung gekennzeichnet ist. Umgangssprachlich wird dieses Symptom
auch oft als „Crash“ bezeichnet.
PEM/ PENE ist typisch für ME/CFS und zeigt sich in einer starken körperlichen und geistigen Erschöpfung
nach alltäglichen Aktivitäten und Belastungen. Gerade bei Schwerbetroffenen
können schon Zähneputzen, Duschen oder Kochen einen Crash auslösen. Viele
Symptome können sich während eines solchen Rückfalls verschlimmern, wobei hier
v.a. Schmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, starke Reizempfindlichkeit sowie
grippeartige Symptome zu nennen wären. Heimtückisch ist, dass diese manchmal
nicht sofort, sondern erst mit einer Verzögerung von einigen Tagen auftreten
kann. Dies hat zur Folge, dass sich die Betroffenen oft übernehmen, ohne es zu
spüren.
Ist ein Crash
erst einmal eingetreten, kann dieser tage- oder wochenlang (oder sogar länger) andauern.
Oft wird danach eine anhaltende Zustandsverschlechterung festgestellt, was sich
in einer noch niedrigeren Belastbarkeit zeigt. Daher gilt es bei der
Krankheitsbewältigung vor allem darum, PEM/ PENE zu vermeiden. Zu diesem Zweck
wurde die Methode „Pacing“ entwickelt, um die eigenen Energiegrenzen nicht zu
überschreiten.