Sie suchen ein geeignetes Pflegeheim für sich selbst oder Ihre/n pflegebedürftigen
Angehörige/n? Dann sollten Sie die einzelnen Pflege-Einrichtungen am
besten selbst unter die Lupe nehmen.
Verlassen Sie sich nicht nur auf Pflege-TÜVs
oder andere Benotungen. Zum einen werden diese Berichte immer noch zu
Recht von den Krankenkassen und Patientenvertretern kritisiert. Zum
anderen kann in der Bewertung nicht alles, was für Ihre/n Angehörigen
wichtig ist, bewertet bzw. als Priorität gesehen werden.
Daher: Schauen Sie sich selbst die Pflegeheime an, lassen Sie auch Ihre Sinne und Ihr Gefühl sprechen.
Eine
hilfreiche Checkliste und weitere Tipps finden Sie hier. Die einzelnen Themen, auf die Sie achtgeben
sollten, werden hier nochmals aufgeführt:
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Checkliste für den Besuch einer Pflege-Einrichtung
1.
Idealerweise besprechen Sie mit Ihrer/m Angehörigen schon vor Eintritt
des Pflegefalls die Frage, wie es bei einer eventuellen
Pflegebedürftigkeit weitergehen soll. Klären Sie auch unbedingt, wie
wichtig ist ihr/ ihm die räumliche Nähe zu Familienangehörigen und/ oder
Bekannten bzw. Freunden ist. Besuchen Sie - falls dies noch möglich ist - mit ihr bzw. ihm die
einzelnen Einrichtungen und nutzen Sie auch die regelmäßigen offenen
Veranstaltungen, um sich ein genaueres Bild zu machen. Fragen Sie auch
im Bekanntenkreis und auch bei den Ärzten nach dem Ruf der einzelnen
Einrichtungen.
2. Fragen Sie die Heimleitung nach ausgebildetem
Fachpersonal und lassen sich über die einzelnen Qualifikationen und das Wissen des Personals
Auskunft geben. Lassen Sie sich auch über die Möglichkeiten aufklären,
die in Hinblick auf individuelle Schmerztherapien, Versorgung von ME/ CFS und Co. bestehen.
3.
Schauen Sie sich die Hausordnung genauer an - vor allem in Hinblick
darauf, was Ihnen oder Ihrer/m Angehörigen wichtig ist. Will er/sie möglichst noch
viel allein entscheiden oder benötigt er/sie eine klare Struktur? Wird auf Reizarmut geachtet? Ist das überhaupt möglich? Aufgrund der einzelnen Hausregeln (z.B. feste Essens-, Schlafens- oder
Besuchszeiten) können Sie da schon ersehen, ob ein Heim geeignet ist
oder nicht.
4. Erkundigen Sie sich bei der jeweiligen Einrichtung
auch nach der Warteliste und der Belegungsquote. Je höher die Quote und
je länger die Warteliste, desto besser ist in der Regel der Ruf eines
Pflegeheimes. Bitte beachten Sie hierbei jedoch, dass z.B. ein
Trägerwechsel oder ein umfassender Personalwechsel hier sehr schnell
alles ändern kann.
5. Klären Sie auch die Frage nach der
Sterbebegleitung. In manchen Einrichtungen wird diese angeboten, in
anderen muss dann der Bewohner in ein Hospiz verlegt werden.
6.
Nutzen Sie die Möglichkeit, sich mit einzelnen Bewohnern des Pflegeheims
zu unterhalten. Falls dies nicht möglich ist, achten Sie zumindest auf
deren Aussehen und Erscheinungsbild. Sehen die Menschen zufrieden aus?
Können Sie sich vorstellen, dass Ihr/e Angehörige sich in dem Kreis
wohlfühlt?
7. Achten Sie auf das Personal. Wirkt es gehetzt?
Herrscht ein Kommando-Ton? Oder geht es herzlich mit den
Pflegebedürftigen um und nimmt sich zwischendurch auch die Zeit für ein
nettes Wort?
8. Achten Sie v.a. auf Besonderheiten wie z.B. bei MCAS und ME/CFS: Besteht ein grundsätzliches Verständnis für solche Erkrankungen? Kann die spezielle Ernährung gewährleistet werden? Wird auf Duftstoffe in den Räumen und beim Personal verzichtet? Ist eine Reizarmut sichergestellt?
Und zu guter Letzt: Bedenken Sie, dass
mancher Aufenthalt in einer Pflege-Einrichtung nicht auf Dauer sein
muss. Manche ehemals Pflegebedürftige könnten nach einer nochmaligen
Genesung gut wieder allein wohnen. Überlegen Sie sich daher, ob es
sinnvoll ist, das alte Zuhause zumindest für eine gewisse "Probezeit"
noch einige Zeit zu behalten. Denn falls doch irgendetwas nicht stimmen
sollte, fällt es den Pflegebedürftigen dann auch leichter, noch einmal
auszuziehen, um in den gewohnten eigenen vier Wänden nach einer
besseren und geeigneteren Pflege-Einrichtung Ausschau zu halten.
Dienstag, 21. Mai 2024
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