Diese Methode ist einfach und wirkungsvoll. Vor allem kann PMR überall und von der Öffentlichkeit völlig unbemerkt ausgeübt werden. In einem Kurs bietet es sich an, die Übungen im Sitzen oder Liegen mitzumachen. Darüber hinaus entscheiden Sie selbst, ob Sie Ihre Augen öffnen oder schließen.
Bei PMR spannen Sie einzelne Muskelgruppen für etwas zehn Sekunden an
und entspannen sie danach für etwas 30 Sekunden. Die Übung beginnt bei den
kleinen Muskeln, also bei den Händen und Armen. Sie werden danach durch den
ganzen Körper geführt und machen die Übung bei den größeren Muskeln, bis Sie am
Ende bei Beinen und Füßen angelangt sind. Zum Schluss werden Sie angeleitet,
noch einmal bewusst die An- und Entspannung nachzuspüren. Sie fühlen sich dann
angenehm entspannt.
Erfunden wurde diese Entspannungsmethode 1929 von Edmund Jacobson. Ziel
ist, die Muskelanspannung sowie emotionalen Stress zu verringern. Langfristig
ausgeübt, soll sie gegen chronische Verspannungen und Schmerzen sowie gegen
Überlastungsstress wirken und die Körperwahrnehmung verbessern. Auf
Trauma-Stationen und in der modularen Schmerztherapie, aber auch in vielen
Reha-Kliniken gehört PMR inzwischen zum festen Begleitprogramm. Bei akuten
Psychosen, Muskelerkrankungen und Muskelkrämpfen ist die Methode jedoch
kontraindiziert.
Aus eigener Erfahrung kann ich PMR nur bedingt empfehlen, da ich meist unter einer extremen Muskelanspannung leide, die in starken Muskelverkrampfungen und Krampfanfällen enden kann. Das Kommando „Entspannen“ kommt kaum bei den Muskeln an, sodass die Verkrampfung steigt anstatt sich zu lösen.