Die Salicylatintoleranz ist
leider noch recht unbekannt. HNO-Ärzten kennen sie als Aspirin-Allergie oder
Samter-Trias, da viele Betroffene unter Polypen und Atemwegserkrankungen
leiden. Die Symptome können jedoch wie bei der MCAS systemischer Natur sein und
zudem eine sekundäre Histaminintoleranz hervorrufen. Dabei gibt es eine Unzahl
von Lebensmitteln und alltäglichen Gebrauchsstoffen, in denen Salicylate
enthalten sind und die im Zweifelsfall Probleme bereiten können. Auch die
Duftstoffunverträglichkeit behindert die Betroffenen ungemein, da es in unserer
Gesellschaft kaum duftstofffreie Gebäude oder Räume gibt. Daher ist die Salicylatintoleranz, die häufig in Verbindung mit MCAS auftritt, extrem behindernd - und machte es für die Betroffenen sehr schwer, sich im Öffentlichen Raum aufzuhalten. In den skandinavischen Ländern wiederum wird mehr Wert auf
Duftstofffreiheit gelegt, was sich z.B. in duftstofffreien Abteilen im
ÖPNV sowie an einer sehr viel breiteren Palette an Körperpflege, Putz-
und Waschmitteln zeigt.
Salicylate sind Pflanzenhormone und kommen in vielen Lebensmitteln vor (z.B. Gewürze/ Kräuter, Nüsse, Obst, Gemüse). Sie sind zudem in vielen Putz- und Waschmitteln, in der Körperpflege und Kosmetik zu finden. Bei einer Karenz sollten daher v.a. diese Mittel zuallererst ausgetauscht werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass alle Putz- und Waschmittel weder Salicylate noch Benzoate enthalten sowie duftstofffrei sind. Im nächsten Schritt sollte dann auch die Körperpflege und Kosmetik auf den Prüfstand gestellt und ausgetauscht werden, bevor bei der Ernährung auf Salicylatbomben wie Kräuter, Tees und gewisse Gemüse- und Obstsorten verzichtet wird. Schwer Betroffene müssen für eine Zeitlang eine Auslassdiät ohne Gemüse und Obst machen, bevor sie dann schrittweise wieder salicylatarmes Gemüse und Obst einschleichen können.
Sollte die Salicylatintoleranz solitär bestehen, gibt es Behandlungsmethoden
wie z.B. die Provokationstherapie. Bei gleichzeitiger MCAS sind diese
Provokationen jedoch zu riskant.
Mehr Informationen zur
Salicylatintoleranz finden Sie im Science Blog von histameany.de oder auf
samter-trias.de. Unter dem letzten Link finden Sie auch hilfreiche
Lebensmitteltabellen, die den Histamin- und Salicylatgehalt anzeigen.
Michael
Wältli, der selbst betroffen ist, stellt wiederum auf seiner Website salicylat-intoleranz.ch
wertvolle Informationen zur Verfügung.
Darüber hinaus ist das Buch „Salicylat-Intoleranz,
Pseudo-Allergien, Mastozytose“ von Prof. Dr. Bänkler und Prof. Dr. Moldrings im
Buchhandel erhältlich. In der Facebook-Gruppe „Salicylatintoleranz“ können Sie
sich mit Gleichgesinnten austauschen, während Sie in dem Buch „Ein Leben mit
Salicylat-Intoleranz: Grundlagen für die tägliche Praxis“ von Nina Braun auch
Rezepte für Ernährung, Kosmetik und Putzmittel finden.