Freitag, 17. Mai 2024

Zahngesundheit

Die Verdauung beginnt im Mund. Darüber hinaus können stille Zahnentzündungen den Körper enorm belasten. Daher ist Ihre Zahngesundheit wichtiger, als Sie vielleicht denken. Selbst wenn Ihr Zahnarzt überzeugt ist, dass Ihre Zähne gesund sind, sollten Sie einen Gegencheck machen. Denn unverträgliche Zahnersatzmaterialien, zu hohe Metallbelastung durch Zahnersatz sowie Kieferosteonekrosen (NICOs) können ein Leaky Gut aufrechterhalten und für große gesundheitliche Probleme wie Allergien, MCAS, Unverträglichkeiten, Elektrosensibilität und Co. sorgen. Daher bietet es sich an, über ein Labor Ihrer Wahl (z.B. IMD Berlin oder auch das Medizinische Labor Bremen) die enthaltenen Zahnmetalle auf Unverträglichkeit zu überprüfen und die Metallbelastung in Ihrem Speichel zu testen.

Ich war aufgrund der Aussagen meines früheren Zahnarztes überzeugt, dass mein Zahnstatus in Ordnung ist. Da mein Rantes-Wert im Blut[1] zudem sehr niedrig war, sah auch mein ganzheitlicher Arzt keine Notwendigkeit, weitere Untersuchungen zu veranlassen. Erst eine Heilpraktikerin brachte mich auf die Idee, das genauer zu überprüfen. Die Ergebnisse eines Tests auf die Metallbelastung im Speichel waren erschreckend. Ich hatte zwar keine Unverträglichkeiten, dafür aber eine 1000-fache Goldbelastung im Mund. Das Palladium war 300-fach erhöht. Auch weitere Metalle waren weit über der Norm. Damit war meine damalige Elektrosensibilität leicht erklärlich. Ich war mit meinen drei Goldkronen, die wahrscheinlich nicht mehr ganz dicht waren, eine wandelnde Batterie. Daher musste ich mir einen neuen Zahnarzt suchen, der ganzheitlich arbeitet. Mit seiner Hilfe wurden alle Goldkronen entfernt. Dabei wurde unter einer Goldkrone noch eine Amalgamfüllung entdeckt, die ein früherer Zahnarzt trotz Zusage damals nicht entnommen hat.

Rund 85 Prozent aller Erwachsenen haben die eine oder andere Zahnfüllung, wobei nach wie vor 40 Prozent aller Zahnfüllungen in Deutschland aus Amalgam bestehen.[i] Es war über 200 Jahre beliebt, da es haltbar und gleichzeitig kostengünstig war. Die gesundheitsgefährdende Wirkung des Amalgams ist daher nach wie vor umstritten. Aber klar ist, dass vor allem beim Setzen und beim Herausnehmen giftige Quecksilberdämpfe entstehen, die für Patienten und Zahnarztpersonal hochgefährlich sind. Entsprechend vorsichtig muss vorgegangen werden, wenn Amalgam-Füllungen entnommen werden, was leider nach wie vor nicht allen Zahnärzten bewusst ist. Während der Füllstoff in anderen europäischen Ländern schon längst tabu ist, wird Amalgam in Deutschland erst ab 2025 verboten.[ii] Für viele Betroffene, die unter einer hohen Quecksilberbelastung im Körper leiden, ist dies zu spät.

Wenn Sie sich Gedanken um Ihre Zahngesundheit machen, können Sie im ersten Schritt den Rantes-Wert im Blut testen lassen. Erhöhte RANTES-Spiegel im Blut kommen bei zahlreichen systemischen Entzündungserkrankungen vor wie z.B. bei Rheuma, Allergien, Asthma, Multiple Sklerose und auch einigen Tumorerkrankungen. Zudem kann ein hoher Wert auf eine oder mehrere NICOs hinweisen. Aber auch bei niedrigen, also völlig normalen Rantes-Werten können NICOs vorliegen. NICOs oder auch FDOKs sind chronische Kieferknochenentzündungen und damit entzündliche und fettig-degenerative Prozesse im Kieferknochen. Meist bilden sich diese, wenn beim Ziehen der Weisheitszähne nicht auf eine ausreichende Nährstoffversorgung geachtet wird. Darüber hinaus können NICOs auch an wurzelbehandelten Zähnen entstehen. Ihre Existenz ist in der Schulmedizin umstritten, in der Umweltzahnmedizin jedoch als gesundheitliches Problem anerkannt, das v.a. im mittleren oder höheren Alter eine große Rolle spielt. Festzustellen sind solche NICOs durch 3 D-Röntgen oder ein Dental-CT. Beides wird nicht von der Krankenkasse bezahlt, sondern muss auf eigene Kosten übernommen werden.

Das Dental-CT zeigte ein Bild des Schreckens. Bei mir wurden sechs NICOS gefunden. Darüber hinaus lief ich anscheinend schon seit über 30 Jahren mit einer gespaltenen Wurzel durch die Gegend, die durch eine misslungene Wurzelbehandlung entstanden war. Dieser Zahn hätte schon längst gezogen werden müssen, da er ein Krankheitsherd sondersgleichen war. Vor mir lagen damit sechs NICO-Entfernungen. In diesem Zuge mussten drei Zähne gezogen werden, die nicht mehr zu retten waren. Angesichts dieser Lage war ich sehr froh, einen Zahnarzt meines Vertrauens gefunden zu haben. Aufgrund meiner ME/CFS und MCAS war klar, dass ich diesen Kraftakt nur in Etappen und mit vielen Pausen schaffen konnte. Daher wurde ein Quadrant nach dem anderen geplant. Zudem wurde kein Betäubungsmittel mit Adrenalin genutzt, was die einzelnen Sitzungen verlängerte. Insgesamt sollten 18 Monate ins Land gehen, bis ich alle NICOS entfernt hatte. Wie viele Toxine in einer einzigen NICO stecken konnte, erfuhr ich nach den letzten beiden Sitzungen am eigenen Leib. Nach beiden Eingriffen hatte ich eine schwere Entgiftungsblockade. Der Körper kam mit den freigesetzten Toxinen nur schwer zurecht. Hätte ich alle sechs NICOS auf einmal entfernen lassen, wäre ich wohl zusammengebrochen.

Aber es hat sich gelohnt. Meine I-FABP-Werte in Hinblick auf Leaky Gut sind zum ersten Mal im grünen Bereich. Auch mein Knochenstoffwechsel hat sich erholt. Zum ersten Mal seit Messungen hatte ich keinen funktionellen Vitamin K2-Mangel mehr, der vorher trotz hoher Substitution immer vorhanden war. Die letzte Bestätigung bekam ich bei der letzten Osteoporose-Messung, da sich die Osteoporose zurückentwickelt hat. Die Torturen waren es wert.


Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie u.a. hier:

imd-berlin.de/spezielle-kompetenzen/zahnmedizin/allergien-und-unvertraeglichkeiten
imd-berlin.de/spezielle-kompetenzen/zahnmedizin/belastung-mit-metallen
https://www.deguz.de/de/fuer-fachkreise/nico/



[1] Siehe weiter unten



[i] Mikula, Tobias: „Amalgam-Zahnfüllungen: So gefährlich sind sie wirklich“, auf:

https://dentalwissen.com/amalgamfuellung/, zuletzt aufgerufen am 13.02.2024

[ii] Remus, Daniela: „Amalgam für Zahnfüllungen: Was dafür und was dagegen spricht“, auf https://www.br.de/nachrichten/wissen/amalgam-fuer-zahnfuellungen-was-spricht-dafuer-was-spricht-dagegen,TpAaJE5, zuletzt aufgerufen am 13.02.2024

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