Die Hämopyrrollaktamurie (HPU) oder Kryptopyrrolurie (KPU) ist eine sehr häufige, aber oft unerkannte oder falsch diagnostizierte Stoffwechsel- und Entgiftungsstörung. Sie ist meist genetisch bedingt, kann aber auch durch bestimmte Ursachen erworben werden. Betroffen sind schätzungsweise 15 Prozent der Bevölkerung, darunter viele Frauen.
Bei HPU/KPU produziert der Körper übermäßig
Abbauprodukte des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin, die Pyrrole genannt werden.
Bei gesunden Menschen werden diese in geringen Mengen über den Urin
ausgeschieden und verursachen keine Probleme. Bei Personen mit HPU/KPU binden
sich diese Pyrrole jedoch an wichtige Nährstoffe wie P5P (aktives Vitamin B6),
Zink und Mangan und entfernen sie aus dem Körper. Dies führt zu chronischen Mängeln
und in der Folge zu gesundheitlichen Problemen.
Darüber hinaus wird die Hämproduktion stark beeinträchtigt, die für den
Energiestoffwechsel, Entgiftung und auch die Sauerstoffversorgung der
Muskulatur entscheidend ist. Bei HPU/ KPU wird eine schädliche Form von Häm produziert,
das wiederum wichtige Nährstoffe bindet und über den Urin ausscheidet. Dadurch entstehen
starke Mängel, durch die die körpereigene Entgiftung stark beeinträchtigt wird.
Mit der Zeit sammeln sich die Schadstoffe und Schwermetalle im Gewebe und den
Organen an und belasten den Körper erheblich. Schwerwiegende Symptome und
Erkrankungen sind die Folge.[i]
Diagnostiziert wird die HPU über einen 24-h-Urintest. Das bekannteste Labor für
die HPU-Diagnostik ist KEAC, das sich in den Niederlanden befindet. Auf dessen
Website finden Sie auch einen Fragebogen zur ersten Einschätzung: https://www.keac.nl/hpu/fragebogen/?lang=de.
Therapiert wird die HPU mit Hilfe der Mikronährstofftherapie. Dabei geht es
darum, die Mängel zu beseitigen, die durch die HPU entstehen. Darüber hinaus
sollten sich Betroffene sich mit den Folgen der HPU auf den Alltag konkret
beschäftigen. Ich kann diesbezüglich den Ratgeber „Stoffwechselstörung HPU:
Diagnose, Vitalstoffe und Entgiftung bei Hämopyrrollaktamurie Für Patienten und
Therapeuten“ von Tina Ritter und Liutgard Baumeister-Jesch wärmstens empfehlen.
Online finden Sie weitere Informationen auf der Website
hpuandyou.de. Dort
werden auch Schulungen zu bestimmten Themen rund um die HPU angeboten.
Eine Liste der spezialisierten HPU-Therapeuten finden Sie auch auf der Website von KEAC.
Nach der Diagnostik musste ich eine Reihe von Nahrungsergänzungsmitteln einzeln einschleichen. Mein HPU-Mediziner, der zum Glück sehr achtsam und vorsichtig ist, begleitete mich auf diesem Weg. Inzwischen, nach drei Jahren, habe ich kaum mehr Mängel. Aber nach wie vor muss ich einige Nährstoffe supplementieren, da ich ansonsten sofort wieder in ein Minus rutsche.
Zudem muss ich davon ausgehen, dass die HPU bei mir bereits gravierende Schäden verursacht hat, da sie erst in meinen 50ern entdeckt wurde. Die Schwermetallbelastung in meinem Körper dürfte sehr hoch sein. Aufgrund meiner MCAS und Salicylatintoleranz wäre eine Chelatierung und Ausleitung der Schwermetalle jedoch zu riskant. Daher kann ich nur dafür sorgen, durch eine optimierte Entgiftung die aktuelle Belastung so niedrig wie möglich zu halten. Zeolith-Bentonit und Kohle sind meine täglichen Begleiter. Auch muss ich so weit wie möglich auf Meeresfisch und Reis aufgrund der hohen Arsen- und Quecksilberbelastung verzichten. Darüber hinaus versuche ich, die einzelnen Entgiftungsorgane und genetisch beeinträchtigten Entgiftungswege wie z.B. MTHFR durch Nahrungsergänzungsmittel und Übungen zu unterstützen.