Mittwoch, 12. Juni 2024

Mit der Natur verbunden


Die Verbindung zur Natur ist für uns Menschen lebensnotwendig.[i] Und auch wenn wir die Wälder, Berge, Seen und Meere in den letzten 150 Jahren durch Industrialisierung und Informationszeitalter immer wieder sträflich vernachlässigt und ausgebeutet haben, so brauchen wir sie, um wieder aufzutanken. Es ist wichtig für die Seele, die Natur so oft wie möglich aufzusuchen und sich in Achtsamkeit zu üben.

Wenn Sie noch gehen können, können Sie dies sofort umsetzen.

Wenn Sie bettlägerig und ans Haus gebunden sind, lassen Sie Ihr Bett ans Fenster stellen und versuchen Sie in den warmen Monaten immer mal wieder in den Garten oder auf den Balkon bzw. die Terrasse zu kommen. Holen Sie sich Schnecken ins Haus und geben Sie Ihnen eine Pflanze oder gar ein Terrarium. Das Buch „Das Geräusch einer Schnecke beim Essen“, das von einer Journalistin geschrieben wurde, die durch eine Krankheit ans Bett gefesselt war, kann einen Einblick geben, wie tröstlich es sein kann, einer Schnecke zuzuschauen.[1] Wenn Sie noch Blumensträuße tolerieren können, gönnen Sie sich diese. Beobachten Sie die Natur, auch wenn Sie ihr aktiv nicht mehr (oder noch nicht) begegnen können. Und nutzen Sie Ihre imaginativen Fähigkeiten. Holen Sie sich die Natur in Ihren Gedanken und inneren Bildern ins Haus. Stellen Sie sich einen Garten vor oder einen Ausflug ans Meer. Schauen Sie sich Bilder auf dem Smartphone oder in Bildbänden an. Machen Sie die Imaginationsübung "Der Baum".

Wenn Sie noch aktiv sein können, gehen Sie raus:
- Gehen Sie spazieren oder wandern.
- Machen Sie Gehmeditationen.
- Gehen Sie im Sommer barfuß.
- Sie können durch Flüsse und Bäche waten, am Strand spazieren oder durchs Watt wandern.
- Schwimmen Sie in Seen oder im Meer.
- Steigen Sie auf Berge und genießen Sie den Blick vom Gipfel auf die Welt.
- Im Wald können Sie Pilze oder Zapfen sammeln, Bäume und Pflanzen bestimmen oder Vögel beobachten.
- Fotografieren oder zeichnen Sie.

- Auf einer Bank oder auf einer Decke (oder auch im Bett) können Sie sitzend oder liegend die Natur beobachten.
- In einem Garten haben Sie die Möglichkeit, selbst Bäume, Blumen und Kräuter zu pflanzen.
- Bauen Sie Gemüse an, das Sie später ernten können.

Vieles ist möglich. Wichtig ist jedoch, dass Sie mit der Natur leise und achtsam (wieder) Kontakt aufnehmen. Denken Sie daran, sie zu schützen.

Und lernen Sie die Jahreszeiten und die unterschiedlichen Wetterlagen neu kennen:
- Gehen Sie in den Regen hinaus und beobachten Sie, wie sich die Natur verändert und nach einem warmen Sommertag aufatmet.
- Verpassen Sie den Regenbogen nach dem Regenschauer nicht.
- Wissen Sie noch, wie die Luft nach einem Gewitter riecht?
- Wenden Sie Ihr Gesicht zur Sonne und lassen sich wärmen.
- Gehen Sie morgens früh nach draußen, um den Sonnenaufgang zu sehen.
- Schauen Sie in den Himmel.
- Achten Sie auf den Sonnenuntergang.
- Machen Sie nachts bei klarer Nacht einen Spaziergang.
- Beobachten Sie die Sterne und den Mond.
- Beschäftigen Sie sich mit Astronomie. Gehen Sie ins Planetarium.
- Wenn es schneit, gehen Sie in die weiße Puderzuckerwelt. Entdecken Sie, wie leise die Welt durch Schnee werden kann.

Mit der Zeit werden Sie immer mehr Feinheiten entdecken. Sie werden registrieren, wie sich die Natur mit den Jahreszeiten wandelt. Und sie werden spüren, dass auch Sie ein Teil der Natur sind. Merken Sie sich diese kostbaren Momente. Ihre Seele dankt es Ihnen.



[1] Bailey Tova, Elisabeth (2012): „Das Geräusch einer Schnecke beim Essen“

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