Das Buch "Kopf über Wasser: Leben mit ME/CFS und MCAS" ist nun auch als E-Book-Ausgabe für 10,99 EUR erhältlich, u.a. bei amazon.de
Dort finden Sie inzwischen auch die ersten Reszensionen zu der Printausgabe.
Vor einiger Zeit habe ich einen Beitrag über die Stellatum-Blockade geschrieben, den Sie hier finden.
Aufgrund der vielversprechenden Wirkung bei Long Covid habe ich mich nach eingehenden Gesprächen als ME/CFSlerin getraut, diesen Eingriff wahrzunehmen.
Meine Ärztin und ich sind sehr vorsichtig vorgegangen. Das - vorab auf Verträglichkeit getestete - Betäubungsmittel wurde verdünnt. Auch hatte ich bereits sehr gute Erfahrungen mit diesem gesammelt. Darüber hinaus habe ich mich wie immer bei Eingriffen mit den Medikamenten Histakut, Hydrocortison sowie 0,5 mg Tavor abgeschirmt, damit meine Mastzellen nicht zu stark aktiviert werden.
Leider bin ich jedoch sehr stark gecrasht, d.h. mein Nervensytem sowie mein Körper waren in den Tagen danach in einem Dauer-Alarmzustand, was sich v.a. in heftigsten Muskelschmerzen und -verspannungen, Schwäche sowie starker Migräne zeigte. Auch heute - fünf Tage später - geht es mir noch nicht wirklich gut. Mein Mann hat zwar den Eindruck, dass meine Stimme etwas kräftiger ist. Aber der Preis ist extrem hoch.
Eigentlich war eine Reihe von vier Behandlungen vorgesehen, die ich nun jedoch abgesagt habe.
Es ist sehr, sehr schade, da wieder eine Hoffnung beerdigt werden muss. Aber das Risiko ist einfach zu hoch, wieder und noch stärker zu crashen.
Die liegende Acht (oder die
Lemniskate) ist ein Symbol, das den meisten von uns aus dem
Mathematik-Unterricht geläufig sein dürfte – und sicherlich manche früher in den
Wahnsinn getrieben hat.
Sie steht jedoch nicht nur im mathematischen Sinne für
Unendlichkeit, sondern auch im philosophischen und spirituellen Bereich. Damit gilt sie als Symbol für das Zusammenspiel von
Gegensätzen und die Unendlichkeit der Seele über den Tod hinaus. In
vielen Kulturen steht sie zudem für Glück, Ewigkeit und
Beständigkeit. Darüber hinaus
wird sie gern von Künstlern in deren Werken als Symbol für die ewige Liebe genutzt - wie in Kunstwerken, Schmuckstücken zu sehen ist. Und auch im normalen Leben
begegnet sie uns immer wieder wie z.B. bei einer Carrera-Bahn.
Für uns ME/CFSler kann sie – in Übungen eingesetzt –
eine wichtige Rolle spielen.
Als Übung aus der Kinesiologie und Physiotherapie hat sie enorme Vorteile und
Effekte:
Darüber hinaus findest Du einige energetische Übungen, bei denen die liegende
Acht eine entscheidende Rolle spielt:
·
Stelle dir in deinem Inneren die Emotion, die
Person, die Situation oder das, was du abtrennen möchtest, vor. Verbinde damit
die Gefühle, die du in dem Zusammenhang loslassen
möchtest.
·
Male mit deiner Hand in der Luft eine liegende
Acht. Bitte achte darauf, dass Du dabei in dem einen Kreis stehst. In dem
anderen Kreis steht das, was du ablösen möchtest. Fahre mit der Hand mehrmals
die liegende Acht nach.
·
Trenne dann die beiden Kreise imaginär am
Kreuzungspunkt bzw. an der Achse voneinander. Fahre mit deiner Hand mehrmals
von oben nach unten durch den Mittelpunkt der Lemniskate. Schiebe die beiden
Hälften mit deinen Händen auseinander. Lasse bewusst los.
·
Wenn Dir das Trennen der beiden Kreise sehr
schwerfällt, kannst Du Dir imaginär einen inneren Helfer suchen, der für Dich
diese Handlung übernimmt.
Diese Übung kannst Du natürlich auch mit Papier und Stiften, also
gegenständlich ausführen:
·
Male eine liegende Acht.
· Schreibe dabei deinen Namen in den linken Kreis. Die Belastung, die du loslassen möchtest, schreibst Du so konkret wie möglich in dem rechten Kreis. Fahre das Symbol im Uhrzeigersinn mehrere Male nach. Zum Abtrennen zeichne einen dicken Strich oder mehrere Striche von oben nach unten durch die Achse. Du kannst dazu Farben nach deiner Intuition verwenden. Lass in diesem Moment bewusst los.
2.
Grenzen setzen[3]
Imaginäre liegende Achten (in der Luft oder am Boden), wenn Dir Menschen zu
nahe kommen. Wichtig dabei ist, dass du dich in der einen
Hälfte befindest, während die andere Person in der anderen Hälfte steht.
Auch diese Übung kannst Du natürlich malerisch umsetzen.
3. Meditationen
zur liegenden Acht
findest Du u.a. hier:
https://www.youtube.com/watch?v=ooPmrH0TCKQ
Es gibt noch viel mehr mit der liegenden Acht zu entdecken!
Viel Spaß beim Ausprobieren, Üben und Aufspüren!
[1] Siehe auch https://www.bhandelt.at/liegende-acht/, zuletzt aufgerufen am 08.11.2024
[2] https://www.dieenergieoase.de/post/liegende-acht-rituale, zuletzt aufgerufen am 08.11.2024
[3] S.o.
Die Bedeutung des Histamins für den Schlaf-Wach-Regulation ist nicht zu unterschätzen. Daher eignen sich Medikamente wie
- Atosil/ Promethazin
Dieses Medikament blockiert verschiedene Andockstellen (Rezeptoren) im zentralen Nervensystem
des Körpers, u.a. auch die Rezeptoren des körpereigenen
Botenstoffs Histamin. Dadurch hat es eine antiallergische, schlaffördernde sowie beruhigende Wirkung und
lindert Übelkeit und Erbrechen.
Zudem hemmt es bei Dopamin-Überschuss die Rezeptoren.
- Diphrenhydramin, Fenistil, Histakut
Diphrenhydramin ist ein H1-Antihistaminikum, das aufgrund der Blockade zentraler H1-Rezeptoren einen sedierenden und
antiemetischen Effekt hat und daher hauptsächlich als Sedativum (Schlaf- und
Beruhigungsmittel) oder Antiemetikum (Mittel gegen Übelkeit und
Erbrechen) eingesetzt wird. Laut der Sighi-Liste wirkt dieses jedoch leider als HNMT-Blocker, was gerade für Menschen mit einem eingeschränkten HNMT-Abbau von Nachteil sein kann. Daher bietet sich für diese Personen als Alternative Fenistil an. Bei einer gleichzeitigen Salicylatintoleranz muss jedoch auf Histakut ausgewichen werden, da Fenistil Benzoate enthält. Aber auch dieses Medikament ist eher für den Akutfall geeignet und sollte nicht länger als eine Woche am Stück eingenommen werden.
- Tavor, Bromazepam und Co.
Tavor und Co. sind Schlaf- und Beruhigungsmittel
(Tranquilizer), die zu den Benzodiazepine gehören. Das Medikament senkt die Erregbarkeit der Nervenzellen und ist damit bei kurzfristigen Schlafproblemen sehr gut geeignet. Zudem ist inzwischen die mastzellstabilisierende Wirkung von Tavor und Co bekannt. Daher wird gerade bei einer stärkeren MCAS-Erkrankung eine niedrige Dosierung (1/4 bis 1/2 Dosis) 1 bis 2 x wöchentlich empfohlen, um die Mastzellen zu beruhigen.
Langfristig dauerhaft, also jeden Tag eingesetzt - und damit sind bereits schon zwei Wochen gemeint - schadet
das Medikament jedoch der Schlafarchitektur und kann süchtig machen. Benzodiazepine haben ein hohes Risiko der Abhängigkeit. Neuere Weiterentwicklungen tragen den Namen Zolpidem und Co., haben eine
etwas andere Wirkung, aber ein ähnlich hohes Abhängigkeitspotential. Daher sollten diese - egal, wie sie nun heißen - nur bei Bedarf und nicht täglich eingenommen werden.
In der Schweiz wurde von Forschern ein Fragebogen inkl. Rechner entwickelt, um die funktionelle Leistungsfähigkeit bei ME und Long Covid feststellen zu können. Laut der schweizerischen Gesellschaft für ME/CFS eignet
sich dieser Rechner damit u.a. für die klinische Diagnostik sowie zur Nachverfolgung des
Krankheitsverlaufs.
Sie finden den Fragebogen unter dem link https://sgme.ch/funcap.
Er enthält
- in der Langversion 55 und
- in der
Kurzversion aus 27 Fragen.
Die lange Version dient zur erstmaligen
Diagnose des Schweregrads. Die Kurzversion
dient zur regelmässigen Verlaufskontrolle.
Ich selbst (in Deutschland moderat betroffen bei Bell 50 bis 60) habe diesen Fragebogen ausgefüllt und war sehr überrascht, da ich hier sehr viel höher eingeschätzt werden und als mild betroffen gelte.
Nachdem ich mir den Fragebogen nochmals genauer angeschaut habe, wurde mir aber auch klar, woran das liegt:
- Der
Fragebogen ist unheimlich detailliert in den niedrigeren Bell-Graden.
Je höher jedoch der Bell-Grad, desto größer die Referenzbereiche und desto
weniger Fragen.
- Z.B.
wird nach 2 h Schreibtischarbeit gefragt, dann sofort nach einem Tag.
Es gibt keine Zwischenziele, also keine Fragen, ob man 3 h oder 4 h am Schreibtisch schafft. Auch wird danach gefragt, ob man 1 km gehen kann oder
15 min im Auto mitfahren. Aber es wird nicht danach gefragt, ob man länger gehen kann, längere Autofahrten schafft etc. etc.
Die Charité Berlin führt unter der Leitung von Prof. Dr. Scheibenbogen eine Placebo-kontrollierte, doppelblinde Studie durch, in der das Herzmedikament Vericiguat getestet wird. Dieses wird normalerwiese bei Herzschwäche eingesetzt.
Das bedeutet, dass die Hälfte der Patientinnen und Patienten das Medikament und die andere Hälfte der Patientinnen und Patienten ein
Placebo erhalten, das sie zuhause einnehmen. Weder die Patientinnen und Patienten noch die Untersuchenden
wissen, wer welches Präparat erhält (doppelblind). Die Entscheidung der
Zuordnung erfolgt zufällig. Darüber hinaus soll eine schrittweise Erhöhung der
Vericiguat-Dosierung (2,5 bis 10 mg) in der 10wöchigen Behandlungsphase
die Verträglichkeit sicherstellen. Probanden, die an Long Covid-Symptomen leiden und in Berlin oder Brandenburg leben, werden noch gesucht.
Mehr Informationen dazu finden Sie unter:
https://cfc.charite.de/klinische_studien/nksg/studie_veri_long/
Prof. Dr. Scheibenbogen erläutert in einem aktuellen Artikel der Apotheken Umschau die Wirkungsweise des Medikaments: ME/CFS: Leben mit chronischer Erschöpfung
Vergessen wurde in dem Artikel, dass bereits eine Reihe von ME/CFS- und Long Covid-Betroffenen dieses Medikament von ihren Ärzten bereits testweise verschrieben bekommen - und wie so oft auf eigene Faust ausprobieren, ob es hilft. Im Austausch in den Selbsthilfegruppen wird jedoch klar, dass der Erfolg fraglich ist. Vor allem berichten viele Betroffene, die das Medikament getestet hatten, von starken Nebenwirkungen (schwere Kopfschmerzen etc.), was schließlich zum Absetzen des Medikaments führte.
Ähnliche Erfahrungen musste auch ich machen, die im Frühjahr 2023 einen Versuch mit Vericiguat machte. Nach zwei Tagen musste ich das Medikament absetzen, da heftigste Kopfschmerzen und Grippesymptome mich völlig lahmlegten.
1. Übersicht der diagnostizierten
Erkrankungen
2. Medikamenten- und NEM-Plan
3. Liste unverträglicher Medikamente bei HIT und MCAS sowie Salicylatintoleranz
4. SIGHI-Medikamentenliste
5. Kontaktdaten behandelnder Ärzte und Therapeuten
6. Notfalldaten (2 DIN A
4-Seiten mit allen Erkrankungen und Unverträglichkeiten sowie Sicherheitshinweisen)
7. Attest über MCAS und Salicylatintoleranz
8. Ärztliches Attest über orthostatische Intoleranz
9. Wichtige Befundberichte, z.B. zu ME/CFS, MCAS und SFN
10. Übersicht der verträglichen Nahrungsmittel
11. Internationale Konsensleitlinie zu ME/CFS sowie Therapie-Empfehlungen der Charité
12. Kurzinformationen über die MCAS-Standardtherapie
13. Kurzinformationen zur Salicylatintoleranz
14. Ausführliche Informationen zu den Vorsichtsmaßnahmen bei operativen Eingriffen mit ME/CFS sowie MCAS
15. Liste der verträglichen Materialien/ Betäubungsmittel etc. für den Zahnarzt
16. Impfausweis
17. Patientenverfügung,
Vorsorgevollmacht etc.
Überlegen Sie sich, welche Informationen in Ihrem Fall wichtig sind und suchen Sie diese zusammen. Die ME/CFS-Verbände MECFS.de sowie fatigatio stellen eine Vielzahl an Daten zur Verfügung. Lassen Sie sich dabei notfalls von Familienmitgliedern und Freunden helfen. Im Zweifel können Sie diese Informationen Leben retten bzw. Sie vor heftigen Crashs bewahren!
Zurzeit geht eine Zitronen-Challenge von ME/CFS research viral. Damit will die Organisation zum einen ME/CFS bekannter machen, zum anderen S...